AGORA NOVEMBER/DEZEMBER 2018

KARL BALLMER – BRIEFE UND TEXTE

Der Brief an Marie Steiner ist in dreierlei Hinsicht ein Geschenk. Er ist ein wichtiges, einmaliges Selbstzeugnis Ballmers, das sein existentielles Verhältnis zur Anthroposophie Rudolf Steiners verständlich macht. Wie immer bei Ballmer, ist er ein Wunder an Unterscheidungsvermögen, Präzision und Leichtigkeit. Und schliesslich wird auch verständlicher, was bei vielen Anthroposophen auf Unverständnis gestossen ist: Ballmers harsche Kritik an Marie Steiner als Herausgeberin der Schriften und Vorträge Rudolf Steiners.

In einem Nachwort hat Iris-Astrid Kern die persönlichen Umstände des Briefschreibers und der Empfängerin nachgezeichnet.

Ballmers Notizblatt mit dem Titel «Freiheit?» geht unter die Haut und ist aktueller den je. Alle wollen Freiheit und keiner will von der Notwendigkeit etwas wissen. Dabei gehören die beiden zusammen.

Karen Swassjan dynamisiert die Notiz Ballmers und beginnt mit Steiners englischer Übersetzung von «Philosophie der Freiheit» – denn: Die englische und die deutsche Freiheit sind nicht dasselbe…

NATUR- UND GEISTESWISSESCHAFT

Ein Kapitel aus Rudolf Steiners Buch «Das Christentum als mystische Tatsache», das zur Vorbereitung auf die Auseinandersetzung mit dem Phänomen Ätherenergie und moralischer Technologie dienen kann, da Steiner hier das Verhältnis zwischen Natur- und Geisteswissenschaft aufschliesst. Es lohnt sich, selbst wenn man das Buch schon kennt, sich die einzelnen Gedanken und Beispiele in dem Kapitel gründlich vorzuführen und zu verinnerlichen, was die verschiedenen Wissenschaften voneinander unterscheidet, und welcher Art ihre jeweiligen Erkenntnisse sind.

FRAGE – GNOSIS

Ein Studientext, dessen Tiefe sich nur durch harte Konzentrationsarbeit erobern lässt. Die Texte von Rüdiger Blankertz sind nebst ihren anthroposophisch grundsätzlichen Fragen oder Themen stets auch Muskeltraining und Akrobatik für den Geist. Diesmal führt der Autor entlang des Fragens nach der Frage durch den Verzicht auf das Geben von Antworten dahin, wo sich letztlich eine Antwort auf ihre Weise selbst schenkt – nach einer Reise durch die Gnosis und im Überschreiten von deren Grenzen.

ÄTHERENERGIE UND MORALISCHE TECHNOLOGIE

«Vom Baum des Lebens» betitelte Gaston Pfister seinen Beitrag über Ätherenergie und moralische Technologie. Er beginnt mit dem Prolog des Johannesevangeliums und entwickelt einen Moralbegriff aus der Schöpfungsgeschichte, die sich gar nicht als so jenseitig entpuppt, wie man es sich vorzustellen gewohnt ist. Der Mensch wird in die Verantwortung gestellt als denkendes Wesen, das mit seinen Gedanken an den Urgrund der Welt, der Schöpfung rührt. Da wo das Leben entspringt. Was wäre es anders als eine unerschöpfliche Energiequelle? Diese Zusammenhänge entwickelnd vermag Gaston Pfister die rätselhaften Erfahrungen zu deuten, die bisher mit Protoypen von Apparaten gemacht wurden, welche unbekannte, «freie Energie» nachweislich technisch verwertbar machten, aber nur im Beisein ihrer Erbauer funktionierten. Ist die Menschheit heute schon reif für Äthertechnologie? Die Frage wurde letztes Jahr in der Agora gestellt (Nr. 10/2017). Auch diese Frage wird hier nochmals von einer anderen Warte aus beantwortet.

„WENN DIE SOZIALEN ZUSTÄNDE SO SIND …“

Ehrenfried Pfeiffer, ein junger Anthroposoph und Schüler Rudolf Steiners machte Versuche zur Erschliessung neuer, freier Energiequellen – mit gewissem Erfolg. Rudolf Steiner bemerkte aber, dass es nicht Äther-, d.h. Lebenskräfte, sondern astralische Kräfte waren, die sich Pfeiffer erschlossen hatten, und mit welchen nicht weitergeforscht werden sollte. Pfeiffers diesbezügliche autobiographische Aufzeichnungen.

GEDANKEN ZUR NATURWISSENSCHAFT

Eine Auswahl von Gedanken Rudolf Steiners zur Naturwissenschaft verdeutlicht aus anderen Blickwinkeln nochmals die Problematik, die zu beachten wäre im Zusammenhang mit dem Erforschen von Ätherenergie und dem Entwickeln einer moralischen Technologie.

RUSSLAND-TAGEBUCH I.

Lässt sich Russland anders erleben als wie eine Einweihung? Wenn doch, so möchte ich behaupten, wurde es nicht erlebt. Russland gibt es nur subjektiv – oder gar nicht …

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