AGORA SEPTEMBER/OKTOBER 2018

KARL BALLMER

Als grosses, erstes und vielleicht einzig gebliebenes Vorbild des zum Schluss des Editorial Gesagten kann Karl Ballmer gelten. Wer seine Biographie kennt, weiss, dass er diesen Kampf kompromisslos ergriffen und zeitlebens geführt hat. Um von ihm zu lernen, stellen wir ihn – unserer Ansicht nach einen ranghöchsten Toten – unserer Arbeit voran. Diesmal mit einer ganz kurzen Notiz.

 

DIE GEFALLENE WISSENSCHAFT – EINE KURZE GESCHICHTE DER UMERZIEHUNG

Der Geburtsort Goethes, Frankfurt am Main, ist seit dem zweiten Weltkrieg, genauer seit der amerikanischen Besatzung Deutschlands, bekanntlich die Hochburg der Transatlantier auf dem europäischen Kontinent. Da hängt Deutschland bis heute am transatlantischen Tropf einflussreichster Medienhäuser, Stiftungen und Think Tanks und wird stetig in den erforderlichen Dosen mit Amerikanismus versorgt. Aber bereits 1923/24 (was für eine Parallelität zur Neugründung der Anthroposophischen Gesellschaft in Dornach!) wurde in ebendemselben Frankfurt zum Vernichtungswerk des Goetheanismus angetreten: Das Institut für Sozialforschung, heute besser bekannt als die «Frankfurter Schule», wurde gegründet, von wo aus (während des 2. Weltkriegs aus dem amerikanischen Exil) der Doppelgänger des Goetheanismus systematisch und zielgerichtet herangezüchtet wurde, der dann 1968 losbrechen konnte und sich in rasender Geschwindigkeit über die ganze Welt ausbreitete, zu Fasern der sozialen Muskulatur wurde und sich so nach und nach verselbständigte. Was es brauchte, damit es soweit kommen konnte.

 

WIEGENFEST DER DEBILEN

Ein goldbedampftes Schamhaar wurde zum Anlass für ein Kapitel Zeitgeschichte. Ausgehend vom Adel, über die Bourgeoisie zum Arbeiter und schliesslich zum Studenten werden, in starkes Bewusstseinslicht getaucht, die Etappen auf dem Weg des Abendlandes seinem Untergang entgegen geschildert. In dieser Variation beliebt Karen Swassjan die Geschichte mit dem Profit aus der Flora eines Alt-68er Promis zu beenden.

 

RUDOLF STEINER, TEXTE ZUR KULTURZERSTÖRUNG

Maria Dörig stellte mehrere Textauszüge von Rudolf Steiner zum Thema Kulturzerstörung zusammen. Der «real gewordene Zerstörungs-, der real gewordene Untergangstrieb», von welchen Rudolf Steiner spricht, können dadurch anschaulicher gemacht werden. Es wird ersichtlich, welchen Kräften Zugang gegeben wird durch die überall anzutreffende «innere Passivität in der Überzeugung und die Aktivität im Handeln». Wie notwendig eine tägliche Denkschulung ist, liegt dann auch auf der Hand.

 

DIE ERZIEHUNG IM GEISTE DER ÄSTHETIK GOETHES

Wie ein Leuchtturm, der dem Hurrikan standhält, steht der Artikel von Johannes Kartje, in welchem er die Ästhetik Goethes, wie sie Rudolf Steiner zeichnet, der Waldorf-Erziehungskunst zugrundelegt, die heute erst wieder neu entdeckt zu werden hat. Zu viel «68er in ihr» haben ihr den Kern entrissen, der Rudolf Steiner heisst, und ohne den sie nicht mehr sein kann, wozu sie bestimmt ist. Worauf die Waldorf-Erziehungskunst gegründet werden kann, steht gleichzeitig stellvertretend dafür, was der Goetheanismus hätte bringen müssen, wonach sich die 68er gesehnt haben, wofür sie im Blute vorbereitet waren, aber nicht in der Seele. Umso schreiender der Kontrast zu all den «Errungenschaften», deren sie sich auch heute noch, 50 Jahre später, rühmen!

 

„EIN BISSCHEN MEHR 68 …“ – ZUM EDITORIAL VON JENS HEISTERKAMP ÜBER 68 IN INFO3

Was hat einer der populärsten Meinungsmacher auf den anthroposophischen Weidegründen zum Thema zu sagen? Maria Dörig hat dem Bekenntnis zu 68 von Jens Heisterkamp, Herausgeber des Anthropopulismus-Magazins Info3, auf den Zahn gefühlt.

 

„AM ALLERWENIGSTEN GING ES IHNEN UMS STUDIUM“ – DIE GEWOLLTE SACKGASSE

Der Weg in die Sackgasse, in die wir geraten sind, führt über 68, und lässt sich aus mannigfachen Fäden in der geistigen Welt zusammenziehen zu einem sinnvollen Hauptstrang. Karen Swassjan beginnt mit der fragwürdigen Figur des 68er «Studenten». Fragwürdig, weil er augenscheinlich alles wollte, bloss nicht studieren …

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