WENN DIE GRÜNE SCHLANGE ZUR BRÜCKE WIRD

99 JAHRE WALDORFPÄDAGOGIK – WAS TUT NOT ?

Was macht heute ein Waldorfpädagoge, ohne sich in alle Konsequenz hinein vergegenwärtigen zu können, was die Quelle seiner fruchtbaren, zukunftschaffenden Arbeitsmethode ist? Wenn er keine Ahnung davon hat, dass es die Christussubstanz selbst ist, der er sie verdankt? Wenn ihm diese kaum mehr als ein blosses Wort ist, das er vielleicht mit einer Empfindung von Bedeutsamkeit verknüpft? Wenn er ferner keine bewusste Erfahrung vom Ereignis Rudolf Steiner hat? Und ihn deshalb jederzeit zu opfern bereit sein muss, nach dem Belieben staatlicher Institutionen im Verein mit postmodernen Konstruktivisten, die sich Wissenschaftler und Spezialisten nennen?

Was für eine Zukunft kann die Waldorfpädagogik haben ohne das klare und starke Bewusstsein von ihrem Schöpfer? Vielleicht keine andere, als nach und nach in die Bedeutungslosigkeit hinüberzugleiten und in deren Fluten unterzugehen. Denn ohne ein starkes, immer und immer wieder erneuertes (meditiertes) Bewusstsein verliert sie alle Widerstandskraft und passt sich ausgerechnet an das Erziehungswesen an, das zu ersetzen ihr Ziel und Sinn ist. Der Waldorfpädagoge braucht, um als Pädagoge überleben zu können, ein starkes Immunsystem gegen die zersplitternden Kräfte der herrschenden Geistigkeit. Mit Idealismus und Überzeugung ist es nicht getan. Diese sind wohl der Rückenwind und verleihen Standhaftigkeit für eine gewisse Zeit, aber spätestens in der zweiten Lebenshälfte lässt der Rückenwind nach, und die Überzeugungen sklerotisieren und brechen früher oder später samt ihrem Träger zusammen.

Nur der Aufbau und die geduldige Pflege eines starken Bewusstseins der geistigen Wirklichkeit vermögen einen tragfähigen Boden zu bilden für den Lehrerberuf auf der Grundlage der Waldorfpädagogik. Es ist an der Zeit, dass ein solcher Impuls in die sich zu Tode laufende Waldorfbewegung kommt! Einige der AGORA-Autoren, die in der Mehrzahl selbst Waldorfpädagogen sind, können aus ihrer langjährigen praktischen Erfahrung und aus ihrem parallel dazu über mehrere Jahrzehnte vertieften Anthroposophieverständnis schöpfen. Wir planen – wie es der Zufall will im Jahr des 99. Geburtstags der ersten freien Waldorfschule – eine Tagung für Pädagogen! Konkreteres werden Sie zu einem späteren Zeitpunkt vernehmen.

Initiiert von Iris Kern, Maria Dörig, Johannes Kartje

Kontakt: Tel +41 76 474 11 70 oder an

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