AGORA JULI/AUGUST 2018
KARL BALLMER – BRIEFE
Auch in dem «Brief an Dr. Hörter» kommen die wunden Punkte einer unverstandenen Anthroposophie zur Sprache, nämlich, dass sie keine dualistische Weltauffassung ist, und dass die geistige Welt kein Apriori oder eine alttestamentarische Gotteschöpfung ist, sondern die Schöpfung eines einzelnen Menschen. Eine Gelegenheit mehr der Eingewöhnung in den Brennpunkt Monismus.
„HIER IRRT RUDOLF STEINER“ – SO, SO!
Diesmal lesen wir ein Gespräch zwischen verschiedenen imaginären «Personae dramatis» über die Hintergründe der Textfälschung bei der Herausgabe von «Der Individualismus in der Philosophie» in der 3. Auflage 1989 (GA 30) . Weil wir danach gefragt wurden: die Bearbeiterin des Textes heisst Susi Lötscher (s.S. 596). Ihr Name blieb bisher ungenannt, weil es nicht um die Person geht, sondern um die un- und halbbewussten Gedanken und Motive, für die sie lediglich stellvertretend figuriert.
DER EGOISMUS IN DER PHILOSOPHIE
In der 7. und letzten Folge von Rudolf Steiners «Egoismus in der Philosophie» kulminieren die Fragen der ganzen bisher aufgerollten Philosophiegeschichte in der Frage nach dem Ich. Holzschnittartig präsentiert sich die Antwort bei Max Stirner, und doch in ganz entscheidenden Punkten gleich wie bei Rudolf Steiner – der aber schliesslich doch noch einen feinen, aber wesentlichen Unterschied zu Stirner macht.
„WIDERSTEHT NICHT DEM BÖSEN …“
Tatiana Koshemchuk führt durch die Auseinandersetzung mit den tiefsten Gedanken Maximilian Woloschins an das Rätsel des «neuen Bösen» heran, das im 20. Jahrhundert heraufzog, und für welches Tolstoj noch keine Antworten haben konnte. Woloschin musste existentiell darleben, was seine Gedanken von ihm forderten. Auf diese Weise wurde er zu einem Pionier und Vorbild im Umgang mit den «schwarzen Seelen» der dem soratischen Bösen verfallenen Menschen. Wiederum wird der Text von Exzerpten aus «Die Pfade Kains» begleitet.
PHYSIKALISCH-MORALISCHE WELTORDNUNG
Zu einer Zeit, als die Wissenschaft der Religion ihre unumstössliche Herrschaft abspenstig machte, ahnte kaum jemand, dass die Neugeborene auch einmal ihre Unschuld verlieren und keine Zuversicht mehr bieten könnte. Doch das soll nicht das Ende der Geschichte sein. Gaston Pfister stellt die Frage, wohin der Wind weht, an die Wissenschaften und zeigt auf, wie auch die Physik seit einem Jahrhundert von dem Paradigmenwechsel ergriffen ist, der in der Geisteswissenschaft seine vollkommenste Ausprägung fand.Der Beitrag möchte den Boden bereiten, um in kommenden Ausgaben ein konkretes Forschungsgebiet näher zu beleuchten. Seite 31
Gestützt wird er von dem folgenden Auszug aus einem Vortrag Rudolf Steiners. Auf dem Boden der Geisteswissenschaft stehend, kann sogar von einer physikalisch-moralischen Weltordnung gesprochen werden. Wie das zu verstehen ist, darüber gibt derVortragsauszug einigen Aufschluss. So ist etwa auch ganz direkt von der der «Brücke zwischen den moralischen Idealen und demjenigen, was in der physischen Welt belebend wirkt» die Rede. Dass in der Physik und Chemie in Zukunft in der Richtung weitergedacht werden muss, das wird auch sofort klar, wenn man berücksichtigt, dass der Monismus Rudolf Steiners keine Theorie, sondern die Weltwirklichkeit ist.
EINSAMKEIT
Wie mit einer leisen Klage klingt diese Ausgabe aus: mit der Seelennot der Einsamkeit in unserer Zeit, die doch als epidemisches Phänomen eben dem geschuldet ist, dass der o.g.Paradigmenwechsel noch viel zu wenig wirklich bewusst ergriffen wurde. Seite 39
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